Heißprägen im Codierbereich – Wissenswertes

Heißprägen – ein mechanisches Verfahren

Heißprägen (HP) ist ein mechanisches Verfahren. Ein erhitztes Metallklischee presst mit großem Druck eine dünne Farbfolie, die Heißprägefolie, auf das zu bedruckende Material. Die Prägetemperatur liegt dabei zwischen 100 und 200°C. Die Farb-, bzw. Pigmentschicht wird beim Prägevorgang auf das Substrat übertragen und bleibt dort haften. Das Druckbild ist durch den große Anpressdruck in das Material geprägt und liegt nicht nur auf dem Substrat auf. Dadurch ist es besonders wischfest und beständig.

Während beim Thermotransferdruck der Thermodruckkopf digital angesteuert wird, erfordert ein Layoutwechsel beim Heißprägen das physische Tauschen des Klischees. Es braucht daher immer einen neuen Stempel oder aber ein Klischee, bei dem Zahlen oder Buchstaben weitergedreht oder einzeln ausgetauscht werden können.

Gut zu wissen:
Ein Layoutwechsel beim Heißpräge-Verfahren bringt auf jeden Fall längere Umrüstzeiten mit sich als beim Thermotransferdruck. Bei eingerichtetem Klischee ist Heißprägung dafür ein sehr schnelles Drucksystem, das große Stückzahlen in großem Tempo zuverlässig kennzeichnet!

Welche Vorteile hat das Heißprägen in der Produktkennzeichnung?

Wie so häufig ist auch beim Heißprägen ein Nachteil des Systems zugleich ein großer Vorteil. Der Prägevorgang mit einem vorgefertigten Klischee macht den Heißprägevorgang in Bezug auf ein verändertes Layout nicht sehr flexibel. Dafür bringt die reduzierte Technik im Vergleich zum computergesteuerten Thermotransferdruck andere Vorteile:

Heißprägung ist nicht nur ein schnelles Druckverfahren, sondern auch ein technisch einfaches. Dadurch ist es auch eine sehr zuverlässige Kennzeichnungsmethode. Die Anschaffungskosten eines Prägesystems sind aufgrund der vergleichsweise simplen Technik relativ niedrig. Durch die verhältnismäßig wenig mechanischen Teile sind Heißprägegeräte wartungsarm und haben geringe Ausfallzeiten. Heißprägen ist auch weniger anfällig beim Einsatz in schwierigen Umgebungen, z.B. bei staubigen Produktionsprozessen.

Durch die längere Prägezeit und den stärkeren Anpressdruck im Vergleich zum Thermotransferdruck hat Heißprägung eine bessere Haftung auf dem bedruckten Material und ist besonders kratzfest.

Heißprägefolie in verschiedenen Breiten

Die Technologien der verschiedenen Hersteller von Heißprägegeräten, z.B. KBA Metronic, Allen Coding oder Kortho, gleichen sich.

Aus diesem Grund ist auch das Spektrum an unterschiedlichen Folien-Qualitäten bei Weitem nicht so groß wie bei Thermotransferfolien. Die verschiedenen Standard-Codierfolien in schwarz und weiß lassen sich in der Regel universell einsetzen. Geprägt werden kann damit mit verschiedenen Temperaturen auf Papieren und verschiedenen Verpackungsfolien.

Für den Druck auf schwierigen Oberflächen gibt es auch im Codierbereich diverse qualitativ hochwertigere Folien.

Wie ist Heißprägefolie aufgebaut?

Trägermaterial der Heißprägefolie/ Codierfolie ist eine ca. 12 µm dicke Polyesterfolie. Dieses Trägerband ist direkt mit einer Release-Schicht überzogen. Sie hilft, die eigentliche Farbschicht leicht vom Trägerband abzulösen und verleiht dem Druck seinen Glanz.

Aufbau einer Heißprägefolie

Die Farb- bzw. Pigmentschicht besteht aus den entsprechenden Pigmenten in einer Wachs-/ Harz-Mischung. Bei schwarzer Folie ist Kohlenstoff beigemischt. Diese Schicht ist bei schwarzer Heißprägefolie ca. 5 µm stark. Farbige Heißprägefolien haben einen deutlich höheren Pigmentanteil als schwarze Folien. Dadurch ist die Pigmentschicht hier je nach Farbe bis zu 10 µm stark.

Heißprägefolien können außerdem noch mit einer „Kleber“-Schicht versehen sein. Dieser Kleber, lösungsmittelbasiert oder auf Wasserbasis, verstärkt den Kontakt zwischen dem zu bedruckenden Substrat und der Pigmentschicht, ist aber nicht bei jeder Druckoberfläche erforderlich.